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Einstimmung A wie anfangen. Ist hier und jetzt schwierig. Ist mir mit dem Lesenlernen auch nicht leicht gefallen. Als Siebenjährige war es spannender, die Bilder in der Fibel zu betrachten und eigene Geschichten zu erfinden, anstatt lesen zu lernen. Nach einem halben Jahr kehrte sich das Interesse, die Bilder entstanden während des Lesens im Kopf und dann war es keine Freude, Comics zu lesen.B wie Buchstaben. Die ungeteilte Bewunderung für das Wunder, was mit 26 Zeichen möglich ist, was sie auslösen, bewirken und herbeiführen können. Wie sie mich, zum Wort komponiert, belehren, bereichern, erfreuen und einschüchtern können. Lesen zu können ist eine höchst vergnügliche Möglichkeit, an fremdem Leben teilhaben zu dürfen, sich nie langweilen zu müssen, immer ein Gesprächsthema zu haben. Ein unendliches Vergnügen.C wie chronische Überforderung bei der Bücherwahl. Jedes Buch hat das Recht angeschaut und ignoriert zu werden. Seit 22 Jahren lese ich fast alles. Für mich sind die wichtigsten Entdeckungen nach dem Germanistikstudium: Comics, Bilderbücher, Sachbücher (Kunst, Geschichte, Philosophie, Beratung&Lernen) und Reiseführer. Krimis mag ich als Hörbuch. Mit der elektronischen Variante halte ich es (noch) wie Alan Duff: ein Buch musst du nicht aufladen, du kannst es in der Badewanne lesen und das haptische Vergnügen ist unvergleichlich.D wie deshalb LESEWESEN. Meine bibliophile Schatzkiste öffentlich machen. Jederzeit das eigene Lesevergnügen mitteilen und damit vervielfachen können. Privat, persönlich, beruflich.Freude am Lesen und Interesse wecken dürfen. |